Migräne und Osteopathie
Osteopathie gegen chronische Kopfschmerzen?
Liebe Mitmenschen!
Heute möchte ich euch einen kleinen Einblick in die Möglichkeiten und Studienlage bezüglich Manualtherapie und Osteopahie bei Kopfschmerzen und Migräne geben!
Wer von Migräne oder chronischen Kopfschmerzen betroffen ist und regelmässig unter heftig pochenden, ziehenden oder stechenden Kopfschmerzen leiden muss, die plötzlich und oft einseitig auftreten, ist im Alltag meist stark eingeschränkt. Dazu kommen nicht selten lästige begleitende Symptome wie Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Licht-, Geruchs- und Geräuschempfindlichkeit. In extremen Fällen können auch Schwindel, Erbrechen und sogar Sehstörungen auftreten. Die chronischen Anfälle belasten Patienten und Patientinnen meistens über viele Jahre, und beginnen oft schon im kindlichen oder jugendlichen Alter, ohne, dass eine signifikante Linderung der Schmerzen im Erwachsenenalter erreicht wird.
Der Leidensdruck ist extrem hoch! Vielen bleibt nur noch der Griff zu starken Schmerzmitteln und die ständige Suche nach Linderung.
Tatsächlich gibt es Hoffnung: Osteopathie und Manualtherapie!
Gleich mehrere wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen den Erfolg einer osteopathischen Behandlung bei Migräne.
Manualtherapie und Osteopathie bei Kopfschmerzen:
Studien geben Hoffnung bei chronischen Betroffene
Die Osteopathie und auch die Manualtherapie behandelt den gesamten menschlichen Körper als Einheit aus Bewegungsapparat, Organen und Gewebe, mitsamt dem Blutkreislauf und den muskulär-faszialen Strukturen. Die Osteopathie ist eine manuelle Behandlung, das heißt, es wird auf medizinische Instrumente, Spritzen und Medikamente verzichtet. Im Fokus der osteopathischen und manualtherapeutischen Behandlung stehen nicht die Symptome, sondern die Selbstheilungskräfte der Patienten. Diese werden durch sanfte, aber gezielte Handgriffe des Osteopathen/Therapeuten mobilisiert.
Außerdem wird die Durchblutung angeregt, um Schadstoffe aus der Blutbahn zu leiten.
Diese ganzheitliche Herangehensweise hat in der Vergangenheit schon gute Verbesserungen bei Patient*innen gezeigt, die unter Migräne leiden:
- In einer Studie aus dem Jahre 2009 wurde herausgefunden, dass eine manualtherapeutische osteopathische Behandlung Kindern und Jugendlichen mit Migräne hilft. 28 Kinder und Jugendliche zwischen acht und 15 Jahren wurden untersucht. Bei der Gruppe, die vier osteopathische Behandlungen innerhalb von 12 Wochen erhielt, verringerte sich die Dauer, Häufigkeit und Intensität der Migräne deutlich im Vergleich zu der unbehandelten Gruppe - auch sechs Monate nach Ende der Behandlung.
- 2012 nahmen an einer weiteren Studie 70 Patienten (11 männlich, 59 weiblich) zwischen 19 und 62 Jahren teil. In der Osteopathie-Gruppe sank die Anzahl der Migräne-Tage um 52 Prozent, die Intensität der Kopfschmerzen verringerte sich um 33 Prozent und die Dauer der Anfälle reduzierte sich um 35 Prozent. Vier osteopathische Behandlungen über einen Zeitraum von acht Wochen führten zu statistisch signifikanten und klinisch relevanten Verbesserungen der Symptome.
- Auch italienische Wissenschaftler sind 2016 in einer Studie zu dem Ergebnis gekommen, dass eine osteopathische Behandlung sowohl die Intensität der Kopfschmerzen, als auch die Häufigkeit der auftretenden Migräne deutlich verringert. Dafür wurden 105 Patienten zwischen 18 und 60 Jahren mit der Diagnose chronische Migräne stationär aufgenommen und sechs Monate lang erstmals mit Osteopathie behandelt. Die Gruppe, die sich ohne Medikamente einer osteopathischen Behandlung unterzogen hatte, reduzierte ihre Kopfschmerzen im Vergleich zur der Gruppe, die rein medikamentös behandelt wurde, um 8,4 Punkte. Die durchschnittliche Anzahl der Tage, an denen die Migräne präsent war, verringerte sich bei der Osteopathie-Gruppe von 2,5 Tage im Monat auf 1,2 Tage am Ende der Behandlung.
Manualtherapie bei Migräne-Beschwerden kann helfen, die unangenehmen Spannungskopfschmerzen sanft und langfristig einzudämmen.
Mögliche Ursachen für Migräne, bei denen eine Manualtherapeuthische oder Osteopathische Behandlung unterstützen kann:
Die Ursachen für eine Migräne, ist nicht immer einfach zu finden und auch noch nicht endgültig geklärt. Oft lösen mehrere komplexe Faktoren und Einflüsse eine Migräne aus. Da Manualtherapeuten und Osteopathen den Körper ganzheitlich untersuchen, ist die Chance aber gut, dass ein Behandlungsansatz gefunden werden kann.
Eine Stelle im Körper ist diesbezüglich besonders anfällig für Störungen - die Wirbelsäule. Die gute Nachricht: Eine Beeinträchtigung der Skelettstruktur kann ein Therapeut gut behandeln.
Ein Osteopath kann folgende Ursachen für Migräne positiv beeinflussen
:
- Spannungsveränderungen in der Halswirbel und der Brustwirbelsäule können zu einer schlechteren Durchblutung der Wirbelarterie (Arteria vertebralis) führen. Diese Arterien sind zuständig für die Blutversorgung des Gehirns. Die schlechtere Durchblutung beeinflusst wiederum die Organe und kann zu Problematiken bei Ohr und Auge führen. Durch Störungen in diesem Bereich der Wirbelsäule kann eine Migräne erstehen.
- Eine gestörte Kopfdurchblutung und das gehemmte Zirkulieren der Gehirnflüssigkeit (Liquor) hat aus osteopathischer Sicht einen starken Einfluss bei der Entstehung einer Migräne.
- Selbst wenn es Probleme im oberen Teil der Wirbelsäule gibt, kann die dem zugrunde liegende Ursache ein Beckenschiefstand sein. Dieser führt nicht selten zu Folgebeschwerden. Eine Beeinträchtigung im Beckenbereich kann zu starken Kopfschmerzen führen.
- Auch der Kiefer sollte nicht als möglicher Ursprungsort für Migräne unterschätzt werden. Zähne, Kieferknochen und Kiefergelenk können verschoben sein, Muskeln verspannt und Nervenbahnen unter Stress.
(Quellen:
https://www.physiotherapie-scherzinger.ch
Studien:
https://www.osteopathie-schule.de/migrane-und-kopfschmerzen/
https://www.osteopathie-schule.de/chronische-migraene-wirksam-behandeln/
https://www.carstens-stiftung.de/artikel/osteopathie-kann-migraene-therapie-unterstuetzen.html
https://www.naturheilmagazin.de/news/nachrichten/artikel/osteopathie-bei-migraene.html
https://www.osteopathie-akademie.de/abstracts/148.html
https://www.osteopathie-akademie.de/alle-bisherigen-osteopathischen-wissenschaftlichen-arbeiten/ )
(Die hier veröffentlichten Daten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen meine persönliche Meinung dar. Sie ersetzen keine medizinische Therapie und ersetzen auch keinen Arztbesuch oder angewiesene Medikamentennahme.)



